Führungskräfte – Ihre Identität macht den Unterschied
- Jörg Winter
- 1. Okt.
- 3 Min. Lesezeit
Ihr Erfolg als Führungskraft wird nicht allein dadurch geprägt, wie Sie Ihre Aufgaben im Tagesgeschäft bewältigen. Etwa durch Ihre Fähigkeit, die Zahlen im Blick zu behalten und vernünftige Entscheidungen für den Einkauf zu treffen. Nein.
Mindestens ebenso wichtig ist Ihre eigene Persönlichkeit.

Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, wie Ihre Identität oder Rolle als Führungskraft sein soll? Wenn nicht, dann wird es höchste Zeit.
Warum?
Weil Ihre Mitarbeitenden jeden Tag auf Sie schauen und wahrnehmen, wie Sie auftreten: Ihre Haltung, Ihre Ausstrahlung, Ihr Verhalten im Alltag.
Sie sind ein Vorbild – ob Sie wollen oder nicht.
Überlegen Sie sich:
• Wie soll Ihre Identität als Führungskraft sein?
• Oder anders gesagt: Für was sind Sie in Ihrer Rolle als Unternehmer:in verantwortlich?
• Was wollen Sie Ihren Mitarbeitenden vorleben?
• Wofür stehen Sie im Alltag?
Nur wenn Sie sich diese Fragen beantworten, können Sie einschätzen, wo Sie heute stehen – und wie weit Sie von Ihrer gewünschten Identität entfernt sind. Und Sie können an sich arbeiten, wenn es noch Verbesserungspotenzial gibt.
Hier ist Ehrlichkeit mit sich selbst gefragt:
Freundlichkeit ausstrahlen
👉 Ihnen ist es wichtig, dass Ihre Mitarbeitenden alle Kund:innen begrüßen und ein freundliches Lächeln parat haben.
Doch wenn Sie selbst nach längerer konzentrierter Arbeit aus dem Büro kommen, tragen Sie noch das angestrengte Gesicht der Schreibtischarbeit – und vergessen dabei, freundlich auf Ihr Team zuzugehen.
Verständnis zeigen
👉 Sie wünschen sich, dass Ihr Team geduldig mit einer Kundin umgeht, die eine Reklamation hat.
Doch Sie selbst reagieren ungeduldig, wenn sich eine Mitarbeiterin gefühlt „schon wieder“ krankmeldet.
Offen auf Menschen zugehen
👉 Sie erwarten, dass Ihre Mitarbeitenden aktiv auf Kund:innen zugehen und ins Gespräch kommen.
Doch Sie selbst scheuen regelmäßige Teamsitzungen und vermeiden es, aktiv wichtige Themen mit Ihren Mitarbeitenden zu besprechen.
Genau in solchen Momenten können Sie an Ihrer Identität arbeiten.
Führungskräfte leben für und von Veränderungen.
Doch das ist leichter gesagt als getan.
Veränderungen fühlen sich unbehaglich an – weil sie außerhalb unserer Komfortzone stattfinden. Und dort lauert Unsicherheit.
Deshalb belassen wir vieles lieber beim Alten. Doch das bringt uns nicht vorwärts.
Wie wäre es, wenn Sie Ihre Komfortzone nicht verlassen, sondern erweitern? Schritt für Schritt. So bleibt die Sicherheit erhalten – und trotzdem entsteht Bewegung.
Wie das aussehen kann?
⭐ Sie führen ohnehin ein kurzes Teamgespräch am Morgen. Erweitern Sie es, indem Sie jede Woche einen Buchtipp oder eine andere Sortimentsentdeckung teilen und Ihrem Team Mut machen, es Ihnen gleichzutun.
⭐ Sie vergeben ohnehin Aufgaben. Erweitern Sie Ihre Komfortzone, indem Sie Ihren Mitarbeitenden Aufgaben übertragen, von denen Sie wissen, dass sie ihnen nicht leichtfallen. Z. B. sich tiefer in die Materie einer neuen Warengruppe einzuarbeiten.
⭐ Sie gehen ohnehin durch den Laden. Machen Sie es zu Ihrer Gewohnheit, dabei ein positives Detail wahrzunehmen und den Verantwortlichen rückzumelden: „Das Schaufenster wirkt jetzt richtig einladend.“
Ihre Identität wird sich verändern und damit Ihre Wirkung auf Ihre Mitarbeitenden.
✔️ Ihr Team wird erleben, dass Sie offen sind, Neues auszuprobieren – ohne das Vertraute über Bord zu werfen.
✔️ Ihr Team wird merken, dass Sie auch Ihren Mitarbeitenden zutrauen, zu wachsen.
✔️ Ihr Team wird spüren, dass Veränderung Teil des Alltags sein darf und nichts Bedrohliches ist.
Mit der Übung wächst das Vertrauen – und mit ihm die Bereitschaft, die eigene Komfortzone Schritt für Schritt zu erweitern.
Meine Frage an Sie:
👉 Welche Identität wollen Sie sichtbar machen? Oder anders gesagt: Welches Rollenverständnis als Unternehmer:in oder Führungskraft haben Sie?
Herzliche Grüße von Jörg Winter

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